Schulraum-Planung in Regensdorf – aktueller denn je

Mit dem Zukunfts-Projekten „Bahnhof-Nord“, Stockenhof, Zentrum sowie der neuen Dällikerstrasse sind einige Bauvorhaben in der Pipeline, welche in den kommenden Jahren die Einwohnerzahlen für Regensdorf nach oben schnellen lassen.

Das aktuelle Leitbild der Gemeinde Regensdorf sagt viel über die Erwartungen unseres Gemeinderates aus:

Rege Stadt, reges Dorf – Regensdorf  So wünschen wir uns unser Regensdorf in 30 Jahren:
Ein urbanes Regionalzentrum im nachhaltig entwickelten Furttal – von der Stadt Zürich nur durch das Naturschutzgebiet mit dem Bijou Katzensee getrennt. Mit 25 000 Einwohnerinnen und Einwohnern gross genug für ein eigenes gesellschaftlich-kulturelles Leben.  Wir finden in unserer Gemeinde, was wir zur Gestaltung unseres Lebens brauchen: Einladende Begegnungszonen mit vielfältigen Treffpunkten und Läden, lebendige Dorfkerne in Adlikon, Regensdorf und Watt, ruhige Wohnquartiere, gut geführte Schulen, grosszügige Gemeinschaftsanlagen, naturnah gepflegte Naherholungsgebiete und bis zu 20 000 Arbeitsplätze.

Drei Dinge schätzen wir besonders an Regensdorf: 

Die Bevölkerung identifiziert sich stark mit der Gemeinde und fühlt sich hier zuhause.  
Der Jugend und den Familien wird Raum gegeben – wörtlich wie im übertragenen Sinn. 
Die Verkehrsprobleme sind umfassend und für alle zufriedenstellend gelöst.

Und was ist das Erfolgsrezept, das Regensdorf in 30 Jahren soweit bringt? Weitsichtige Behörden, unterstützt von kompetenten Mitarbeitenden, ein gesunder Finanzhaushalt, der Einbezug aller Kreise und die immer engere Zusammenarbeit mit der Region.

Unsere Gemeinde rechnet also mittel- bis langfristig, also bis in 30 Jahren mit 25000 Einwohnern. Gemäss statistischen Aussage kann man davon ausgehen, dass 11% der Bevölkerung Schülerinnen und Schüler sein werden, was für Regensdorf hochgerechnet 2’775 Schülerinnen und Schüler ergeben würde.

2018 besuchten in der Gemeinde Regensdorf etwas über 2000 Kinder eine Schule, vom Kindergarten bis in die Sekundarschule. Treffen die Prognosen des Leitbildes ein, werden es in 30 Jahren zirka 750 Kinder mehr sein; etwa 150 Kindergarten-Kinder, 400 Primar-Schülerinnen und -Schüler sowie rund 200 Sekundar-Schülerinnen und Schüler.

Was heisst dies mit Blick auf den Bedarf an zusätzlichem Schulraum?

Für die Primarschule wären das insgesamt 7-8 Kindergarten-Abteilungen sowie 20 Primarschulklassen zusätzlich, was in etwa dem Schulhaus Pächterried in der jetzigen Ausbaustufe entsprechen würde! Und für die Sekundarschule dürften das 4-5 Lernlandschaften sein und darin sind die Entwicklungen in Buchs und Dällikon noch nicht einmal miteingerechnet!

Der Bedarf an zusätzlichem Schulraum ist das eine, die stetig wachsenden Bedürfnisse an die Raumbedürfnisse der einzelnen Klassen sind das andere. Nicht ganz unwesentlich ist aber auch der Faktor Vorlaufzeit, also die Zeit von der Planung über die Bewilligung, der Fertigstellung bis zum Bezug neu zu erstellenden Schulraumes. Man darf durchaus von 3-5 Jahren ausgehen, soweit auch die Oertlichkeiten bereits geklärt sind. Und auch da tauchen für Regensdorf weitere Fragen auf.

Primarschulen und Kindergärten sind primär dort zu erstellen, wo sich die Kinder befinden, also vornehmlich dezentral. Deren Schulwege müssen kurz und insbesondere auch sicher sein. Wer also die geplanten Bauvorhaben anschaut, merkt sehr schnell, dass ein grosser Druck auf die Schulanlagen Ruggenacher zukommen wird, weil diese sowohl von der neuen Dällikerstrasse, der Überbauung Stockenhof sowie den Ideen für das Zentrum Regensdorf leicht erreichbar wäre.

Das Projekt Petermoos in Buchs (Sekundarschule) steht kurz vor der Vollendung und in der Schulanlage Chrüzächer (Primarschule) sind mit Sanierung und Schulraumausbau Aktivitäten geplant. Eine neue 3-fach Turnhalle im Ruggenacher soll der Sekundarschule die Problematik im Sportbereich lösen helfen. Diese vermögen aber die zu erwartende Zunahme an Schülerinnen und Schülern nicht abzudecken.

Die Behörden (Gemeinde, Primar- und Sekundarschule) müssen sich Gedanken machen, wo sinnvollerweise ein Schulhaus und zu welchem Zweck neu gebaut werden soll. Die Gemeinde hat ein Areal am Furtbach im Auge, das aber wegen der Nähe zu den bestehenden Schulhäusern Pächterried und Watt nur bedingt als Primarschul-Standort taugt. Die Gemeinde hat bekanntlich, als es darum ging, den Gestaltungsplan „Bahnhof-Nord“ zu genehmigen, „Infrastruktur-Beiträge“ als Bedingung für kommende Projekte vorgesehen. Wir hoffen jedoch sehr, damit sind nicht ausschliesslich Strassen und Kanalisationen gemeint, sondern eben auch Sozial-Infrastrukturen wie Kindergärten und Schulen!

Schulraumplanungen sind ein Anliegen aller

Seit Regensdorf über eine Einheitsgemeinde verfügt, ist sichergestellt, dass auch gemeinsam die künftigen Bedürfnisse geplant werden. Und wie sieht diese neue Situation in Regensdorf in der Zusammenarbeit mit der Kreisgemeinde der Sekundarschule Regensdorf, Buchs und Dällikon aus? Werden zusammen die besten Lösungen für kurze und sichere Schulwege und damit die richtigen Entscheidungen für die entsprechenden Bildungsangebote auf der jeweilig benötigten Altersstufe auch gefunden? Wie offen ist man nach neuen und allenfalls besser geeigneten Möglichkeiten zu suchen und eigene Ansätze zugunsten des gesamten Wohles auf die Seite zu legen?

Kreisgemeinde – weiterhin die beste Lösung?

Die bisherige und ganz speziell die zu erwartende Entwicklung der verschiedenen Bautätigkeiten in Regensdorf, Buchs und Dällikon wird ganz erhebliche Auswirkungen auf die verschiedenen Planungen der einzelnen Güter haben – davon dürfen wir ausgehen. Den Zusammenschluss aller Schulen im gesamten Furttal hat man verpasst – ob dies die beste der verschiedenen Möglichkeiten gewesen wäre, wissen wir also nicht. Sicherlich wären Synergien entstanden, aber ganz offensichtlich war der politische Wille dazu – im Gegensatz zu anderen Bereichen wie dem Standesamt oder Betreibungsamt – nicht vorhanden.

Aber vielleicht sollte man sich die Frage stellen, ob die Kreisgemeinde Regensdorf, Buchs und Dällikon immer noch die richtige Antwort auf die aktuellen Herausforderungen ist? Buchs und Dällikon könnten doch auch weiterhin zusammen bleiben und würden mit dem Petermoos in Buchs über die nötige Schulanlage verfügen, während sich für Regensdorf ganz neue Lösungen anbieten könnten. Das würde insbesondere grosse und entlastende Synergien beim Übertritt von der Primar- in die Sekundarschule ergeben und vermöchten auch eine enge Zusammenarbeit in allen übrigen Schulbereichen auszulösen. Wir sollten einmal losgelöst von den bestehenden Strukturen mit dem Denken beginnen – was hält uns davon ab?

Wir freuen uns auf Ihre Meinungen – lassen Sie uns das doch über info@forum02.ch wissen was Sie davon halten!

So stellen sich die Investoren das künftige Gretag-Areal in Regensdorf-Nord vor. (Bild: Nighturse)