In der Gemeinde Regensdorf kündigt sich ein Wahlkampf an!
14.05.2021 06:01 Ramona Kobe, Unterland Zeitung
In einem Jahr ist es so weit: Die Gemeinderatswahlen stehen an. Fünf der sieben Regensdorfer Gemeinderäte wollen erneut kandidieren, einer möchte voraussichtlich Gemeindepräsident Max Walter herausfordern. Eine erste Vorschau.
Regensdorf. Im nächsten Frühling finden im Kanton Zürich die Erneuerungswahlen der Gemeindebehörden für die Legislatur 2022 bis 2026 statt. Bereits jetzt, ein Jahr im Voraus, zeichnet sich ab, dass es in der Gemeinde Regensdorf zu einem Wahlkampf um das Gemeindepräsidium kommen könnte. «Ich bin noch nicht zu 100 Prozent sicher, ob ich mich zur Wahl für das Präsidium stellen möchte – aber zu 95 Prozent», sagt Sozialvorstand Stefan Marty, der den Sprung in den Gemeinderat vor sieben Jahren schaffte, auf Anfrage. «Mir ist wichtig, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger eine Wahl haben. Und dafür braucht es mindestens zwei Personen.» Seine Chancen schätzt der Parteilose eher gering ein, und auch einen grossen Wahlkampf gegen Max Walter möchte er nicht führen. Man verstehe sich gut und auch die Zusammenarbeit im Rat funktioniere bestens. «Für Max könnte ein Wahlkampf spannend sein. Wird er für eine weitere Amtsperiode gewählt, kann das seine Position stärken», ist Marty überzeugt.
Projekte zu Ende begleiten
Max Walter (SVP) zeigt sich gelassen. «Warten wir doch einmal ab, ob er tatsächlich kandidieren möchte.» Ernst nehmen müsse man aber jede Kandidatur. Und trotzdem: «Ich kann aufgrund der Rückmeldungen, die ich vom Grossteil der Bevölkerung immer wieder bekomme, sagen, dass ich kaum eine Chance für ihn sehe», meint der Gemeindepräsident, der Regensdorf seit 2010 führt und sich noch für eine weitere Amtsperiode zur Wahl stellen möchte. «Meiner Meinung nach sollte man ein so komplexes Amt wie das eines Exekutivmitgliedes in einer grösseren Gemeinde drei bis vier Amtsperioden ausüben, weil man erst in dieser Zeit dazu kommt, zu gestalten und nicht nur zu verwalten.» In den letzten Jahren seien mehre Projekte, grössere und kleinere, im Wesentlichen durch ihn begleitet und über seine Vernetzung und Initiative ermöglicht worden. «Einige davon werden im Laufe der nächsten vier Jahre in die kritische Phase der Umsetzung kommen.» So beispielsweise das Entwicklungsgebiet Bahnhof Nord. Weil auch Karl Wegmüller nicht mehr im Rat sei, fehle den verbleibenden Mitgliedern ein grosses Mass an Knowhow über die Verhandlungen und das Zustandekommen der Verträge. Max Walter: «Um da den Finger drauf zu haben und damit die Umsetzung gerade am Anfang korrekt verläuft, braucht es dieses Wissen unbedingt und das kann nur noch ich sicherstellen.» Zudem sehe es der 64-Jährige als Chance, eine mögliche Nachfolge zu begleiten, sodass der Übergang in die Zeit nach ihm reibungslos über die Bühne gehe. Es liege an ihm, dafür zu sorgen, dass die Vernetzungen so gut es geht auch weitergegeben werden und die Zusammenarbeit für das Nachfolgeteam gesichert wird. «Mir ist nicht egal, was mit Regensdorf in Zukunft passiert.»
Ein weiteres Projekt, das Walter zu Ende begleiten möchte, ist der Surfpark, welcher heute, nach vielen Verhandlungen und Stolpersteinen, die aus dem Weg geräumt wurden, auf gutem Weg sei. Insbesondere in Sachen Formalitäten hat ihn das Projekt gefordert, erzählt der Gemeindepräsident, der auf viele Erfolge in den letzten elf Jahren zurückblicken kann. «Die Gründung der Spitex Regional war mir zum Beispiel ein grosses Anliegen.» Weiter sei das Projekt Sonnhalde ein wichtiger Meilenstein gewesen. «Dass nun in absehbarer Zeit auch das Zentrum Sonnhalde endlich geschleift und durch ein attraktives Bauvorhaben ersetzt wird, ist auch ein Ergebnis von konsequenter Beobachtung und Bearbeitung von Problempunkten.» Ein Lieblingsprojekt nennen, kann Walter nicht. «Die Gesamtheit aller Projekte soll ein abgestimmtes Ganzes sein, von dem Kinder, Jugendliche, Erwerbstätige und Leute im dritten und vierten Lebensabschnitt profitieren können.»
Reizvolle Amts-Aufgaben
Wie Max Walter möchte ebenso Bruno Weder (CVP) verschiedene interessante Projekte, die nun aufgegleist sind, in den nächsten viere Jahren realisieren. Entsprechend hängt Weder, zuständig für das Ressort Gesellschaft und Gesundheit, eine weitere Amtsperiode an.
Auch Daniel Noger (CVP), Bau- und Werkvorstand, wird 2022 noch einmal zur Wahl antreten. «Dieses politische Amt ist herausfordernd und anspruchsvoll. Projekte planen und umsetzen ist eine tolle Aufgabe. Auch den direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern geniesse ich sehr und möchte ihn auch weiterhin pflegen», sagt Noger, der sich seit Oktober 2016 zum Gemeinderat zählen kann.
Ähnlich tönt es bei Beat Hartmann, Mitglied des forum02, der seit 2018 im Gemeinderat für die Bildung verantwortlich ist. «Die Aufgabe macht mir sehr viel Spass, fordert mich heraus und bietet mir Abwechslung», nennt der Primarschulpräsident die Gründe für eine Wiederwahl. «Regensdorf mit seinem Wachstum in den kommenden Jahren ist eine reizvolle Aufgabe.»
Unentschlossener Vize
Nicht mehr antreten wird hingegen Hans-Rudolf Frei (SVP). «Ich habe schon bei den Wahlen 2010 gesagt, dass ich acht bis zwölf Jahre im Gemeinderat sein möchte und meinen Platz im Pensionsalter jungen Leuten frei geben werde.» Nun sei der Moment gekommen – somit wird das Ressort Sicherheit vakant.
Noch unschlüssig ist Finanzvorstand und Vizepräsident Marc Hunziker (FDP). «Mein Entscheid für eine weitere Kandidatur wird in den nächsten Wochen gefällt», so Hunziker, der seit 2002 im Gemeinderat ist und die ersten beiden Amtsperioden als Sicherheitsvorstand ausübte. «Zwanzig Jahre sind eine lange Zeit.» Er möchte langsam Platz machen für eine jüngere, willige und fähige Nachfolge. Ausserdem würde ihm nach dem Rücktritt mehr Zeit für die eigene Firma, die Familie, Freunde und sich selbst zur Verfügung stehen. «Andererseits finde ich meine Aufgaben im Gemeinderat sehr spannend. Das Team ist toll und zusammen mit der Verwaltung kann man noch viel bewegen.»
Kommentar:
Zwar dauert es noch einige Zeit, bis am 27. März 2021 die neue Exekutive in Regensdorf gewählt sein wird, aber die Vorbereitungen für die Erneuerungswahlen 2022 und damit die Suche nach geeigneten Kandidaturen für die verschiedenen Behördenämter hat längst begonnen.
Man weiss noch nicht abschliessend, wer alles nicht wieder zur Wahl antreten wird, aber man kann es doch schon sehr gut abschätzen, wo Vakanzen zu füllen sein werden.
So ist auch das forum02 Regensdorf aktiv auf der Suche nach geeigneten Persönlichkeiten, welche sich für unser Gemeindewohl einsetzen möchten. Gerade weil das forum02 keiner Ideologie verpflichtet ist, vermag es ein breites Spektrum abzudecken und so auch verschiedene Strömungen aktiv zu unterstützen – Voraussetzung ist aber in jedem Fall, dass sich allfällige Interessenten der Sachpolitik verschrieben haben. Wir wollen primär gute, sinnvolle und nachhaltige Lösungen für unsere Gemeinde!
Solltest Du an einer Unterstützung durch das forum02 Regensdorf interessiert sein, dann nimm doch mit uns Kontakt über info@forum02.ch auf – wir freuen uns, wenn wir Dich aktiv und engagiert für eine erfolgreiche Wahl begleiten dürfen.