Unterland Zeitung
Sibylle Ratz18.06.2021 06:00
Sonnhalde wird weiter gefördert
Drei Geschäfte waren an der Gemeindeversammlung in Regensdorf traktandiert: der Mehrwertausgleich bei Grundstücken, die Unterstützung Quartierentwicklung Sonnhalde und die Jahresrechnung. Alle drei wurden angenommen. Im Fokus stand das BZ Sonnhalde.
Regensdorf/Adlikon. Die Überbauung Sonnhalde ist schon ein wenig in die Jahre gekommen. Vor rund zehn Jahren beschloss die Gemeinde Regensdorf, ein Quartierentwicklungsprojekt zu lancieren, um einer problematischen Entwicklung in der Siedlung entgegenzuwirken. Das Projekt wurde dann 2016 um weitere fünf Jahre verlängert.
Jetzt wollte der Gemeinderat nicht eine nochmalige Verlängerung der Massnahmen als «Projekt». Im Quartier Sonnhalde leben mit rund 2500 Menschen 15 Prozent der Gesamtbevölkerung der Gemeinde Regensdorf auf 1,8 Prozent der Gemeindefläche. Um den bisher investierten Aufwand nachhaltig zu bewahren und den laufenden Prozess der Quartierarbeit nahtlos weiterführen zu können, sollte das Projekt «Quartierentwicklung Sonnhalde» in ein ständiges Angebot «Quartierarbeit Sonnhalde» überführt werden.
Fragile Situation braucht Begleitung
«Das Engagement im Quartier und das Begegnungszentrum BZ Sonnhalde sind eine Erfolgsgeschichte», sagte Bruno Weder als zuständiger Gemeinderat letzten Montagabend an der Gemeindeversammlung. Die multikulturelle Zusammensetzung der Mieterschaft gestalte aber das Knüpfen von Kontakten und Kennenlernen schwieriger. Es sei bereits viel erreicht worden, doch sei die Situation fragil und bedinge eine weitere Begleitung. Der Antrag eines einzelnen Stimmbürgers, der zwar nicht gegen die Massnahmen an sich war, aber diese lieber nur als befristetes Projekt über fünf Jahre weiterführen wollte, war chancenlos. Die Massnahmen werden künftig vollständig als Basisprogramm in die Aktivitäten der Gemeinde Regensdorf integriert.
Ein- und Auf-Zonungen bescheren den betroffenen Grundeigentümern zum Teil hohe Mehrwerte. Gleichzeitig verursachen sie bei der öffentlichen Hand hohe Infrastrukturkosten. Mit dem Mehrwertausgleich wird diese Diskrepanz entschärft. Mit der Übernahme der Musterlösung des Kantons bleibe die Gemeinde handlungsfähig.
Jahresrechnung 2020 im Plus
Die Teilrevision der Bau- und Zonenordnung für diesen Bereich wurde angenommen. Die Gemeinde Regensdorf äufnet mit den Geldern aus solchen Ereignissen einen Fonds, der für Gebietsaufwertungen verwendet wird.
Die Jahresrechnung 2020 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 3,722 Millionen Franken. Budgetiert war ein Verlust von rund 100000 Franken. Verantwortlich dafür waren vor allem höhere Steuereinnahmen und Grundstückgewinnsteuern. Nettoinvestitionen beim Verwaltungsvermögen wurden 5,479 Millionen getätigt.
Diverse Projekte wurden noch nicht umgesetzt. Die Schulden (brutto) wurden auf 29,402 Millionen Franken reduziert (41,15 Millionen Franken 2019).
Kommentar
Was einige wenige Getreuen seit vielen Jahren mit viel persönlichem Engagement begleitet und aktiv aufgebaut haben, ist nun nach zweimaliger Verlängerung auch seitens der Regensdorfer Stimmbürger in die Gemeinde-Strukturen überführt worden. Dass dabei erneut Exponenten aus dem forum02 Regensdorf tatkräftig beteiligt gewesen sind, welche über Arbeitsgruppen und das stete Nachhaken zu diesem tollen Resultat beigetragen haben, sei hier ebenfalls erwähnt.
Ignaz „Iggy“ Derungs hat mit seiner Standfestigkeit ein weiteres Projekt erfolgreich über die Ziellinie gebracht – dafür sei ihm auch an dieser Stelle herzlichst danke gesagt. Dem bisherigen und auch künftigem Leitungsteam unter der Führung von Andrea Jörg, wünschen wir weiterhin viel Ausdauer und Erfolg!